fbpx
16. Mai 2024

Aktien: Rückkehr der Volatilität

Mit Beginn des zweiten Quartals kam es an den Aktienmärkten zu einem sprunghaften Anstieg der Volatilität. Karin Kunrath, Chief Investment Officer von Raiffeisen Capital Management, sieht dennoch ein solides Gesamtbild.

Karin Kunrath, Chief Investment Officer der Raiffeisen KAG, (c) Roland Rudolph
Karin Kunrath, Chief Investment Officer der Raiffeisen KAG, (c) Roland Rudolph

„Am Kapitalmarkt hat sich die schwindende Aussicht auf baldige (US)Zinssenkungen etwa an US-Treasury Renditen auf Jahreshöchststand gezeigt. Bei den zuvor stark gestiegenen Technologie-Aktien wurden vermehrt Kursgewinne mitgenommen, was mitunter zu herben Rückschlägen insbesondere bei kleineren Einzeltiteln geführt hat.“

Schwierige Geopolitik

„Hinsichtlich der Geopolitik sind in den letzten Wochen die Risikoprämien beim Rohöl- und Goldpreis, beim US-Dollar wie auch am Aktienmarkt angestiegen, nach einer längeren Phase der bemerkenswerten Resilienz an den Finanzmärkten. Eine „Flucht in die sicheren Häfen“ der Staatsanleihen höchster Qualität aus Angst vor einem abrupten Wirtschaftseinbruch – etwa infolge eines krisenbedingt explodierenden Ölpreises – hat hingegen nicht stattgefunden.

Unsere Kriterien zur Marktbeurteilung geben weiterhin ein solides Gesamtbild ab. Die „wall of worry“ und damit die Gefahr von erhöhter Marktvolatilität bleibt uns jedoch insbesondere durch die Risikofaktoren aus der Geld- und Geopolitik erhalten.“

Anleihen: Wann kommt die Zinswende?

„Staatsanleiherenditen tendierten seit Jahresbeginn gen Norden. In Europa trieben die realen Deutschland-Renditen die nominellen Deutschland-Renditen im April kräftig an, die gepreisten Inflationserwartungen sanken ab Mitte April bereits. Von Interesse bleiben Inflationsdatenpunkte und die Reaktion der Notenbanken. Insbesondere in den USA wird nun erst im September eine Zinssenkung eingepreist, in Europa bereits im Juni – eine unübliche Reihenfolge, die jedoch den aktuellen Gegebenheiten Rechnung trägt.

Setzt sich der seit Herbst 2023 zu beobachtende steile Sinkflug bei Euro-Investmentgrade-Unternehmensanleihe-Spreads wie zuletzt fort, so sind bereits im Spätsommer die extrem niedrigen Spreadniveaus von Mitte 2021 eine realistische Zielgröße. Vorerst findet die Spreadrallye ihre Bestätigung durch gute Konjunkturdaten, einer zinssenkungswilligen EZB und komplett aus den Augen verlorene geopolitische Risikofaktoren.

Schwellenländer-Anleihespreads haben – wie andere Spread-Assets – eine Rallye hinter sich, präsentieren sich unserer Meinung nach aber noch bewertungsattraktiver als andere „High-Yield“ Assets. Wir sehen eine relative Attraktivität wie auch eine positive und sich bestätigende konjunkturelle Dynamik in diesen Regionen.“

Aktien: Konsolidierung

„An den internationalen Aktienmärkten kam es in den letzten Wochen zu einer leichten Konsolidierung. Während die Aktienmärkte von einer bis jetzt erneut guten Berichtssaison profitieren konnten, sorgten die gestiegenen Anleiherenditen für etwas Gegenwind. Die bereits etwas überhitzte Stimmung hat sich in den letzten Wochen reduziert.

Insbesondere Aktien aus China haben aktuell eine sehr gute Phase: entgegen dem globalen Trend konnten hier starke Zuwächse erzielt werden. Die Positionierung internationaler Investoren war Ende Jänner auf sehr tiefe Stände gefallen und die Preisreaktion hat auf Kapitulation hingedeutet. Wir erwarteten eine weitere positive Entwicklung, wenngleich zwischenzeitlich immer wieder deutliche Rücksetzer zu erwarten sein werden.“

Starke Edelmetalle

„In den letzten Wochen präsentierten sich die Industriemetalle etwas fester. Trotz anhaltender geopolitischer Unsicherheiten verbuchte der Energiebereich leichte Preisrückgänge. Der Edelmetallbereich präsentiert sich angesichts der weiter gestiegenen Anleiherenditen unverändert sehr fest.“

RCM/HK

Disclaimer: Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung von Investments zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Aktien können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls auch weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.geld-magazin.at repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Inhalte von www.geld-magazin.at wurden sorgfältig erstellt, unbeabsichtigt fehlerhafte Darstellungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Die 4profit Verlag GmbH lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.

Zum Newsletter anmelden

Bestellen Sie kostenfrei und unverbindlich den GELD-Magazin Newsletter, als optimale Ergänzung zur Print-Ausgabe von GELD-Magazin!
Zwei Mal im Monat versenden wir den Newsletter mit Themen rund um den Finanzmarkt und Wirtschaft.

Sie haben sich erfolgreich eingetragen.