fbpx
16. Mai 2024

NVIDIA: Utopische Bewertung

NVIDIA wird zurzeit mit dem 30-fachen seines Umsatzes bewertet. Am Ende könnte es NVIDIA aber so ergehen, wie Cisco in den Nuller-Jahren. Cisco war vor 25 Jahren die wertvollste Firma der Welt und wurde ähnlich wie NVIDIA heute bewertet.

Hans Peter Schupp, Vorstand der Fidecum AG
Hans Peter Schupp, Vorstand der Fidecum AG

Cisco war zu dieser Zeit führend im Bereich des boomenden Marktes der Internet-Infrastruktur und Netzwerktechnologie. Das Unternehmen war bekannt für seine hochwertigen Produkte und Lösungen, die von vielen großen Unternehmen und Internetdienstanbietern eingesetzt wurden. Daraus folgerten Anleger: „Cisco, das steht für unendliches Wachstum“

Lehren der Geschichte

Hans Peter Schupp, Vorstand der Fidecum AG und Manager des „Contrarian Value Euroland“ Aktienfonds, beleuchtet den Unterschied zwischen Investieren und Spekulieren: „Der Wettbewerb in der Technologiebranche wurde aber intensiver, da neue Unternehmen auf den Markt drängten und etablierte Unternehmen wie Cisco herausforderten. Dies führte zu einem Druck auf die Margen und erschwerte es Cisco, die Ertragserwartungen zu erfüllen.

Cisco ist auch heute noch eine tolle Firma, hat aber keine Alleinstellungsmerkmale mehr, die das Unternehmen oder das Produkt vom Wettbewerb abhebt. Anleger, die im Boom zu Kursen von über 60 US-Dollar im Jahr 2000 investiert haben, warten bis heute – trotz guter Kursentwicklung in den letzten 10 Jahren – auf ihre Einstandskurse. Natürlich macht es Spaß und es ist auch erfolgreich in Trend-Aktien wie NVIDIA zu investieren. Und für diejenigen, die die Börse als ein Casino ohne Null ansehen, gilt natürlich „The trend is your friend“. Mit dieser Einstellung und mit Stopp-Loss-Kursen macht es auch Sinn in diesen Aktien zu spekulieren.“

Investieren, nicht spekulieren

„Wir verfolgen aber einen anderen Ansatz. Die ursprüngliche Idee der Investition war eine lukrative Geschäftsidee mit Fremd- oder Eigenkapital zu unterstützen. Diese Kapitalzufuhr wurde dokumentiert, oder wie man heute sagt, verbrieft. Und dies hat eine lange Tradition. Im Gasthof der Familie Van der Beurse in Brügge kamen im 13. Jahrhundert viele Eigentümer von solchen Dokumenten zusammen und so entstand die Idee, diese untereinander zu handeln. Damit änderte sich aber auch die Bewertung dieser Papiere. Der Wert des Anteils- oder Schuldscheins stand im Vordergrund und nicht mehr der der ursprünglichen Investition.

Und so erklärt sich auch heute der Wert von NVIDIA, oder damals die Bewertung von Cisco. Netzwerktechnologie war 1999 und die Halbleiter-Herstellung ist heute ein knappes Gut. Viele Anleger möchten daran partizipieren und kämpfen um den Anteilsbesitz an diesen Papieren, losgelöst von den wirklichen Ertragsperspektiven. Dabei werden oft irrwitzige Summen gezahlt.“

Sehr hoch bewertet

„Das macht für uns aber wenig Sinn und kommt für unseren Contrarian Value Euroland Fonds nicht in Frage. Wir spekulieren nicht, wir investieren. Bei unserem seit mehr als 25 Jahren bewährten Investmentansatz suchen wir nach unterbewerteten Firmen mit nachvollziehbarem Geschäftspotential. Dabei investieren wir wie ein Unternehmer, der nach Chancen sucht, auch wenn er damit gegen die herrschende Marktströmung schwimmt. Damit erzielen wir langfristig eine überdurchschnittliche Performance für unsere Anleger.

NVIDIA hat derzeit ein KGV von über 70. Hier ist uns das Risiko für ein Investment einfach viel zu hoch. Das ist aus unserer Sicht heraus eine ähnlich utopische Bewertung wie damals bei Cisco. Mit einem durchschnittlichen KGV von rund 6,5 im Contrarian Value Fonds leben unsere Investoren viel ruhiger. Den puren Nervenkitzel überlassen wir anderen.“

Fidecum/HK

Disclaimer: Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung von Investments zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Aktien können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls auch weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.geld-magazin.at repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Inhalte von www.geld-magazin.at wurden sorgfältig erstellt, unbeabsichtigt fehlerhafte Darstellungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Die 4profit Verlag GmbH lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.

Zum Newsletter anmelden

Bestellen Sie kostenfrei und unverbindlich den GELD-Magazin Newsletter, als optimale Ergänzung zur Print-Ausgabe von GELD-Magazin!
Zwei Mal im Monat versenden wir den Newsletter mit Themen rund um den Finanzmarkt und Wirtschaft.

Sie haben sich erfolgreich eingetragen.