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20. März 2024

Wasser: Globale Krise

Der wachsende Wasserbedarf führt zunehmend zu Knappheit durch Übernutzung, gleichzeitig verschlechtert sich die Wasserqualität durch eine Vielzahl von Schadstoffen. Obwohl diese Probleme regionaler Natur sind, muss man mittlerweile in der Summe von einer globalen Wasserkrise sprechen.

Diese Krise wird primär durch direkte menschliche Eingriffe in den Wasserkreislauf verursacht. Und die globale Erwärmung verstärkt die ungleiche Wasserverteilung: feuchte Gebiete werden feuchter, trockene Gebiete trockener. Dürren und Überschwemmungen werden häufiger und extremer, sie können sogar am selben Ort in kurzer Folge hintereinander auftreten.

Wichtig für Investoren

Karsten Marzinzik, Senior Account Manager, Swisscanto Asset Management International S.A.
Karsten Marzinzik, Senior Account Manager, Swisscanto Asset Management International S.A.

Karsten Marzinzik von Swisscanto kommentiert anlässlich des Weltwassertags am 22. März: „Die globale Wasserkrise mit ihren vielfältigen regionalen Ausprägungen erfordert innovative Lösungen in diversen Bereichen. Dazu zählen etwa intelligente, sparsame Bewässerungssysteme, präventiver Hochwasserschutz, effiziente Wasseraufbereitung oder Recycling von Abwasser. Ohne Zweifel ist der Wassersektor damit ein extrem wichtiges Feld für nachhaltige Investitionen.

Der global größte Teil des Wasserverbrauchs geht auf das Konto des Landwirtschaftssektors. Entsprechend hoch ist hier das Potenzial zur Steigerung der Wassereffizienz. Hinzu kommt, dass eine Wasserknappheit im Extremfall eine Nahrungsversorgungskrise auslösen kann. Umso dringlicher sind deshalb Investitionen in die effiziente Nutzung und verlässliche Verfügbarkeit von Wasser. In der Landwirtschaft gibt es zahlreiche mögliche Ursachen für Wasserverlust. Dazu zählen zum Beispiel ineffiziente Bewässerungstechniken.“

Steter Tropfen

„Zu den effizientesten Technologien gehört die Tröpfchenbewässerung, bei der das Wasser direkt zu den Wurzeln der Pflanze geleitet wird. Jedoch ist die Tröpfchenbewässerung häufig arbeitsintensiv und mit hohen Fixkosten verbunden. Weiter ist ihr Einsatz für große Felder problematisch, da das Bewässerungssystem am Boden häufig die Landmaschinen beeinträchtigt. Außerdem lässt sich die Tröpfchenbewässerung nicht bei allen Pflanzenarten einsetzen – zum Beispiel nicht bei Getreide. Auch deshalb hat die Pivot-Bewässerung (Kreisberegnungsbewässerung) an Bedeutung gewonnen. Um eine nachhaltige und wassereffiziente Bewässerung zu gewährleisten, ist es sinnvoll, die Pivots mit digitalen Anwendungen zu ergänzen, die beispielsweise den Wasserbedarf detailliert ermitteln. Dabei werden Wetterdaten genutzt, um Über- und Unterbewässerung zu vermeiden.

Unternehmen, die solche Bewässerungssysteme entwickeln und anbieten, leisten einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Wassereffizienz und zur Gewährleistung der Nahrungsmittelversorgung. Bei Pivot-Kreisbewässerungssystem erwarten wir ein jährliches Wachstum von durchschnittlich mindestens 15 Prozent über die nächsten Jahre. Weitere Lösungsansätze sind das vermehrte Auffangen und Speichern von Niederschlägen, etwa in künstlich angelegten Wasserreservoirs, der Einsatz von Abdeckungen über Anbaufeldern, um Verdampfungsverluste zu minimieren, innovative Düngemittel, welche die Wasserspeicher-Fähigkeit des Bodens steigern, oder auch der Einsatz neuartiger Pflanzensamen, die strukturell weniger Wasser benötigen.“

Im Fokus: Wasserfonds

„Aus unserer Sicht gehören Wasserfonds zu den Favoriten unter den Themenfonds, die dem Bereich der Nachhaltigkeit zuzuordnen sind. Für Anlegerinnen und Anleger eignen sich nachhaltige Wasserfonds als langfristige Depotbeimischung. Dabei ist eine gewisse Risikotoleranz wie bei allen Aktienfonds auch für dieses interessante Thema der Gegenwart und Zukunft nötig.“

Swisscanto/HK

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