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27. Februar 2024

Europa: Nur leichtes Wachstum

Offiziellen Prognosen zufolge wird die Wachstumsdynamik in der EU und in Großbritannien in diesem Jahr voraussichtlich zunehmen. In Europa ist das Vertrauen der Konsumenten sowie der Unternehmen allerdings schwach ausgeprägt.

Diese Herausforderung zeigt, dass gezielte politische Maßnahmen erforderlich sind, die auf die Besonderheiten der einzelnen Volkswirtschaften zugeschnitten sind. Die Winterprognose der Europäischen Kommission geht von einer Wachstumsrate von 0,9 % in der EU und 0,8 % im Euroraum aus, nach 0,5 % in beiden Regionen im Jahr 2023. Der Weltwirtschaftsausblick des (IWF) vom Januar 2024 sagt für Großbritannien einen bescheidenen Anstieg des Wachstums von 0,5 % 2023 auf 0,6 % 2024 voraus.

Wirtschaft stärken

Audrey Bismuth, Global Macro Researcher, La Française AM
Audrey Bismuth, Global Macro Researcher, La Française AM

Audrey Bismuth, Global Macro Researcher, La Française AM: „Die wirtschaftlichen Unsicherheiten überschatten jedoch die Chancen für einen nachhaltigen Aufschwung. Die Umfrage zu den Konjunkturerwartungen („Economic Expectations Survey“, EES), die vom IFO-Institut in Zusammenarbeit mit dem Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik durchgeführt wurde, zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in einigen Ländern bis zum Jahresende hoch ist – insbesondere in Deutschland und Großbritannien mit einer Wahrscheinlichkeit von 38 %, verglichen mit 26 % für die USA.

Faktoren wie geopolitische Ereignisse, Energiepreise, politische Instabilität und die Konsumdynamik tragen zur erhöhten Risikoeinschätzung der Wirtschaftsexperten bei. Diese Unsicherheiten unterstreichen die Bedeutung proaktiver staatlicher Maßnahmen (Haushaltskonsolidierung, Strukturreformen zur Verbesserung der europäischen Angebotskapazität) und einer umsichtigen geldpolitischen Kalibrierung zur Vermeidung einer zu frühen oder zu späten Zinssenkung. So könnten Risiken minimiert und die Widerstandsfähigkeit der europäischen Wirtschaft gewährleistet werden.“

Fokus auf Inflation

„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich das Wachstum in Großbritannien und im Euroraum Anfang 2024 verstärken dürfte, unterstützt durch ein steigendes verfügbares Realeinkommen, robustes Lohnwachstum und einen angespannten Arbeitsmarkt. Konjunkturmaßnahmen wie das EU-Programm „Next Generation“ (befristete Maßnahme von 2021 bis 2026) und die am 6. März angekündigten Steuersenkungen in Großbritannien dürften ebenfalls positiv zum Wachstum beitragen.

Die EZB und die BoE werden bei der Kalibrierung der Geldpolitik aufgrund des anhaltenden Kerninflationsrisikos (ohne volatile Posten, Energie und Lebensmittel) und geopolitischer Risiken voraussichtlich einen vorsichtigen Ansatz wählen. Die Priorität der Zentralbanker bleibt die Kontrolle der Inflation, es sei denn, es kommt zu größeren wirtschaftlichen Verwerfungen (Verschlechterung der Makroökonomie, Risiken für die Finanzstabilität).“

La Française/HK

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