Kolumne Putz: Kürbis-Öl?
Die Berichtssaison hat gestartet. Zahlreiche große Unternehmen präsentieren nun ihre Q3-Zahlen und geben einen Ausblick auf Q4. Diese Zahlen sind bei Weitem nicht so negativ (in vielen Fällen sogar erfreulich positiv) wie die Emotionen. Düsterer sind die Drohungen von Powell, die Zinsen zu Halloween (genauer: am 1.11.) doch noch mal zu erhöhen. Am stärksten drückt derzeit aber die Sorge ums Öl.
Die Aussagen der Fed in Kombination mit dem Nahost-Konflikt sorgen für ein Kursniveau wie zu Jahresbeginn. Dabei gäben sowohl die Makrodaten als auch die Unternehmensberichte Anlass, positiv in die Zukunft zu blicken.
Asien
Die Woche wird ruhig hinsichtlich der Makrodaten aus Asien. Erst am Freitag werden die japanischen Inflationsdaten veröffentlicht (mit 3,8% auf Jahresbasis stabil). Die asiatischen Märkte werden daher verstärkt auf die wohl überwiegend positiven Q3-Berichte der großen Unternehmen achten – jedoch immer mit einem Auge auf den 1.11. (US-Zinsentscheidung).
Europa
Das Verbrauchervertrauen bleibt in Deutschland am Dienstag mit -26,5 Zählern stabil pessimistisch. Die Einkaufsmanager können ihre neutrale Position („Es bleibt, wie es grad ist“) behaupten. Das ifo berichtet von sich langsam verbessernden Geschäftsaussichten in Deutschland (steigt auf 83,3 Zähler; neutral = 100). Bei der EZB-Zinssitzung am Donnerstag wird keine Veränderung des Leitzinssatzes (derzeit 4,5%) erwartet.
USA
Die Zinsstrukturkurve, die allmontaglich gebildet wird, wird zeigen, wie sehr der Markt tatsächlich an einen weiteren Zinsschritt der Fed am 1.11. glaubt. Am Donnerstag werden jedenfalls starke BIP-Daten erwartet: US-BIP steigt von 2,1% voraussichtlich auf 4,1% gegenüber dem Vorjahr. Die Q3-Konsumdaten am Freitag lassen auf das Q4 schließen. Erwartet wird, dass auf Monatssicht die Kernausgaben um 0,3% steigen, die Löhne hingegen um 0,4%. Damit dürfte auch das Verbrauchervertrauen in den USA mit 63,0 Zählern ungebrochen hoch bleiben.
Fazit
Die volkswirtschaftlichen Daten zeugen von Stärke. Die Unternehmen auch. Bleibt die Frage, was uns die Fed bringen wird: Süßes ODER Saures? Diese Frage wird alle möglichen Erholungstendenzen der kommenden Woche belasten.
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