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15. April 2023

Kolumne Putz: Ist UNEINDEUTIG ein Wort?

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Mag. Alexander Putz Geschäftsführer bei alexanders INVESTMENTS

Egal. Die Daten sind es jedenfalls. Während der vergangenen Wochen war das Thema Rezession vor allem in den USA ein mächtiger Volatreiber. Besonders im Zusammenhang mit den Turbulenzen im Bankensektor. Schnell wurden Systemängste wach, die nur mühsam wieder gedämpft werden konnten. Daten schaffen Fakten. Doch die Daten sind – nun ja, uneindeutig. Es haben also beide, diametral zueinander stehenden, Meinungslager Recht.

An die Rezession in den USA glauben die Volkswirte des IWF jedenfalls nicht mehr. Die Marktteilnehmer schon. Aber die glauben auch, dass die Rezession bereits in den aktuellen Kursen eingepreist ist. Dieses Glaubensspannungsfeld wird uns noch viel Volatilität bringen – oftmals ohne nennenswerte Datenimpulse. Denn die Daten sind, was sie sind: vorläufig uneindeutig.

Asien

Die BIP-Prognosen für China sorgen gleich zum Wochenauftakt für ein starkes Signal aus Fernost. Dem stehen vergleichsweise schwache Einzelhandelsumsätze gegenüber – diese sollten die Stimmung aber nicht weiter trüben. Japan folgt am Mittwoch mit seinen Industriekennzahlen (stabile Produktionssteigerung im März, wieder leicht steigende Kapazitätsauslastung). Die gesunkenen Importe Japans und die fallende Inflation sorgen für einen freundlichen Wochenausklang.

Europa

In Europa gehört den Notenbankern am Montag das Wort, die im Nachklang des IWF-Treffens die EZB-Politik der nächsten Monate skizzieren werden. Dazu passen weiter steigende Konjunkturerwartungen in ganz Europa, die ein positives Stimmungsbild stützen sollten. Die März-Inflationsdaten für GB und die EU werden am Mittwoch bestätigt. Positiv sollte der um -3,2% gesunkene deutsche Erzeugerpreisindex wirken. Der Freitag liefert mit dem Einkaufsmanagerindex auch gleich einen Sneak Peak auf die Geschäftsaussichten (werden am 24.4. für D veröffentlicht). Eine leichte Abkühlung wird von den Wirtschaftstreibenden erwartet.

USA

Die ganze Woche über werden vor allem Daten aus dem US-Immobiliensektor veröffentlicht – dieser sollte sich stabil zeigen. Nennenswerte Impulse sind erst am Freitag mit den Einkaufsmanagerindizes zu erwarten. Hier werden wir wohl ein etwas kühleres Bild sehen, sodass wir am Freitag mit rötlich neutralen US-Börsen rechnen sollten.

Fazit

Die asiatischen Makrodaten zeichnen in dieser Woche ein Bild der Stärke. Viele Pfeile zeigen in die richtige Richtung. Doch in den USA und in Europa kühlt die Wirtschaft weiter langsam ab, sodass die für Asien wichtigen Absatzmärkte noch für einige Monate schwächeln werden. Nach einem guten Start steigt während der Handelswoche das Schwankungsrisiko wieder an.

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von GELD-Magazin / 4profit Verlag.

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Mag. Alexander Putz Geschäftsführer bei alexanders INVESTMENTS

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