Kolumne Putz: You are the Shopping Queens
Die Einkaufsmanager kaufen in einem Unternehmen die Ressourcen ein, mit denen dann Produkte und Dienstleistungen produziert werden. In allen großen Volkswirtschaften wurden die Produktions-Kapazitäten bereits zurückgefahren. Weitere Anpassungen halten die Einkaufsmanager nicht für notwendig. Die mittlerweile halbwegs normalisierten Rohstoffpreise unterstützen das.
Überraschungen brauchen wir also keine erwarten – was durchaus als Bestätigung der jüngst angehobenen Konjunktur-Prognosen gelten darf. Der ungebrochene Konsum steht im Gegensatz zum negative Bauchgefühl der Konsumenten (Verbrauchervertrauen). So sind wir also doch alle Shopping Queens, auch, wenn uns dabei nicht ganz wohl ist.
Asien
People’s Bank of China (PBoC) wird wohl erneut ihre Leitzinsen bei 3,65% bestätigen. Angesichts der starken Wirtschaftsdaten bei geringer Inflation ist hier auch keine Änderung nötig. Auch Japans Manufacturing Purchasing Managers Index (PMI) wird das Lagebild bestätigen. Doch die am Freitag veröffentlichten Inflationsdaten für Japan (erwartet wird ein Anstieg auf 4,4%) werden den Druck auf die japanische Notenbank weiter erhöhen und einen negativen Impuls für den Pazifik-Raum setzen.
Europa
Das Verbrauchervertrauen und die Prognose der deutschen Bundesbank starten die Berichtswoche in Europa. Die wichtigsten Kennzahlen werden am Mittwoch veröffentlicht: Inflation und Geschäftsklima für Deutschland. Am Donnerstag folgen diese Kennzahlen für die EU. BIP für Deutschland und Verbrauchervertrauen schließen am Freitag die Woche ab.
USA
In den USA bleiben am Montag, dem „Tag des Präsidenten“, die Banken geschlossen. Am Dienstag werden PMI, Hausverkäufe und die Anleihenrenditen (wichtig für die Zinskurve) veröffentlicht. Bevor am Donnerstag dann das BIP und der BIP-Preisindex (zeigt den Inflationsdruck auf die US-Wirtschaft) sowie die Konsumausgaben veröffentlicht werden, wird das FOMC Protokoll (das Federal Open Market Committee dient dem Justieren der Notenbankpolitik) verlesen. Die am Freitag veröffentlichten Daten zu Verbrauchervertrauen und weitere Detailindikatoren vom Donnerstag liefern dann keine Überraschungen mehr.
Fazit
Ernüchterung wird die Börsen tageweise recht kräftig belasten. Positive Unternehmensberichte und die eine oder andere Kennzahl werden diese Belastungen jedoch in Grenzen halten. Die Einkaufsmanager (wichtiger taktischer Konjunktur-Indikator) sehen in ihrer neutralen Position keinen weiteren Anpassungsbedarf der Unternehmen – die Konsumenten hingegen haben weiterhin Bauchweh.
Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von GELD-Magazin / 4profit Verlag.