Kolumne Putz: Zwischenhoch sorgt für Zwischenfreude
Die Inflation sinkt bei sich verbessernder Konjunkturuhr und wieder leicht steigender Industrieproduktion. Und so lassen sich die Börsianer und Börsianerinnen die Erwartung nicht nehmen, dass die Notenbanken nun leiser treten würden.
„Würden wollen sie ja, werden sie aber nicht“, könnte man nun Karl Valentin sehr frei zitieren. Das Zitat bezieht sich aufs Wollen und aufs Trauen. So schwierig die derzeit taktische Allokation noch ist (und wohl das ganze erste Halbjahr bleiben wird), so wichtig ist es, sich schon jetzt strategisch zu positionieren. Die jüngste Kursbewegung löst Zwischenfreude aus. Doch die Notenbanker werden diese wohl zu dämpfen wissen.
Asien
Asiens wichtigste Daten sorgen am Dienstag (China) und Mittwoch (Japan) für (sehr) viel Bewegung. Beide Volkswirtschaften veröffentlichen die Jahresdaten zu BIP und Industrieproduktion, in Japan fällt zudem die Leitzinsentscheidung (erwartet wird, den Leitzins bei 0,1% zu belassen). Diese Daten werden stark auf Asien und auch spürbar auf die USA und Europa wirken.
Europa
Die Eurogruppe (Finanzminister-Treffen) kommt am Montag zusammen. Dieses Treffen ist besonders wichtig, da es die Fiskalmaßnahmen in der Eurozone und die EZB-Geldpolitik miteinander abstimmt. Sentiment (Konjunkturerwartung) und die Inflationsdaten für 2022 bewegen die europäischen Börsen.
USA
Am Donnerstag werden die wichtigsten US-Kennzahlen (Arbeitsmarkt, Immobiliensektor) veröffentlicht. Bereits am Mittwoch wird der Erzeugerpreisindex zeigen, ob der Kostendruck in der Produktion sinkt oder nicht. Diese Kennzahl ist für die weitere Einschätzung der Inflationsentwicklung maßgeblich.
Fazit
Die kommende Woche verschafft uns Klarheit. Sie zeigt uns schwarz auf weiß, wie 2022 tatsächlich für die wichtigsten Wirtschaftsräume gelaufen ist. Uns erwartet zudem wohl eine Korrektur der überzogenen Erwartung der vergangenen Woche.
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