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6. April 2022

Anleger vs. Inflation: Was tun?

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Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

Manfred Huber, CEO der Euram Bank, sieht Aktien und Anleihen im Spannungsfeld politischer sowie kriegerischer Auseinandersetzungen. Für Anleger rücken Inflation und Zinserhöhungen immer stärker in den Fokus.

„Die EZB könnte heuer wohl zwei Zinserhöhungen vornehmen. Damit scheint die großzügige Geldpolitik ein Ende gefunden zu haben, und die Inflationsbekämpfung, sprich: Zinserhöhungen, steht für die Notenbanken im Mittelpunkt“, so Huber gegenüber dem GELD-Magazin.

Aktien weniger attraktiv

Manfred Huber, Vorstandsvorsitzender der Euram Bank
Manfred Huber, Vorstandsvorsitzender der Euram Bank

Der Experte weiter: „Unternehmensgewinne und Zinsen beeinflussen die Aktienbewertung. Steigende Zinsen, ­ die wir zukünftig erwarten ­ machen Aktien weniger attraktiv.  Steigende Gewinne machen Aktien günstiger. Nach Jahren der Nullzinspolitik treten Anleihen vermehrt als Investitionsalternativen auf. Dies übt Druck auf Aktienbewertungen aus. Allerdings gibt es keinen besseren Inflationsschutz als Aktien, dies spricht wiederum klar für Aktien. Jedoch Vorsicht: Nicht jede Aktie ist per se ein Inflationsschutz. Wir sind Stock-picker und suchen Unternehmen mit guter Liquiditätssituation. Zyklische Titel werden das Fundament für langfristige Veranlagungen darstellen.“

„Flops“ vermeiden

Wobei sich bereits vor dem Ukraine-Krieg die Meldungen häuften, dass die Zeit des „schnellen Geldes“ an den Aktienbörsen vorbei ist. Wie sieht das der Experte? Huber empfindet „easy come, easy go“ im Zusammenhang mit Aktien generell als problematisch: „Schon oft hat sich ein vermeintliches Schnäppchen als veritabler Ladenhüter oder als Flop entpuppt. Ein probates Rezept für „schnelles Geld“ ist ein entsprechendes Risikomanagement mit einem rechtzeitigen Verkauf.“

Und wie sehen die Anlagechancen bei Fixed Income aus? „Das Szenario steigender Zinsen und strengerer Geldpolitik wird wohl Anleihen – vor allem mit langen Restlaufzeiten – und deren Besitzern nicht behagen. Was tun? Kurze Restlaufzeiten und variabel verzinste Anleihen, die häufig an einen Referenzsatz anpassen, bieten Abhilfe“, so Huber.

Gold als Inflationsschutz?

Der Euram-CEO meint abschließend: „Allen Mythen zum Trotz ist Gold möglicherweise ein Schutz in schwierigen Zeiten, es mag auch teilweise ein Inflationsschutz sein, aber es spielt in unserer Strategie eine untergeordnete Rolle.

Auch interessant: Lesen Sie in der GELD-Magazin April 2022 Ausgabe „Strategien der Privatbanken“.

Harald Kolerus 2-e1666618640728
Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

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